In der Rubrik #VikingsAbroad wollen wir heute ein Spotlight auf Yannik Gruner werfen. Der 19jährige Wiener Quarterback hat vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass er nach Abschluss der Highschool seine sportliche und schulische Laufbahn an der Concordia University Wisconsin fortsetzen und somit nach zwei Jahren in den USA auch in nächster Zukunft dort verbleiben wird. Grund genug, mit dem ehemaligen Viking und Junioren-Nationalteamspieler über seine derzeitige Lebenssituation zu plaudern.

Yannick Gruner (c) privat
Die Concordia University Wisconsin (NAIA) wird neues Zuhause des 19jährigen Ex-Vikings

„Ich habe natürlich angefangen bei Division 1 Schulen zu suchen und habe auch ein Preferred Walk-on Offer von ‘The Citadel‘ bekommen. Nachdem das aber eine Militärschule ist, konnte ich The Citadel relativ schnell ausschließen. Ich legte meinen Fokus bei der Suche schließlich auf Division 3 Unis, die ein gutes Ausbildungsprogramm anbieten“, erzählt uns Yannik über seinen Entscheidungsprozess, welche Uni er zukünftig sein akademisches Zuhause nennen wird. Seine Top-Wahl fiel hierbei auf Sewanee, eine Schule in Tennessee, wo er aber knapp an den akademischen Vorgaben scheiterte. “Dann waren nur noch zwei Unis übrig. Nachdem ich mich echt nicht entscheiden konnte und meine Eltern mir komplette Freiheit gegeben haben, musste ich auf mein Bauchgefühl hören, und das hat mir Concordia University-Wisconsin gesagt.“

Der Conference-Titel soll angepeilt werden

Beim Start in ein neues Lebenskapitel sind die Erwartungen oft groß und Vorstellungen manchmal recht vage. Yannik formulierte auf die Frage, was er von seiner Uni-Zeit erwartet, aber schon recht konkrete Ziele: „Erwartungen habe ich im Moment eigentlich nur in Bezug auf Football. Ich will unbedingt, dass wir 8 aus den 10 Spielen gewinnen können, die Conference gewinnen und es in die National Playoffs schaffen, nachdem das Team dieses Ziel letztes Jahr knapp verpasst hat.“

2009 begann Yannik (#7) bei den Vikings zu spielen. Hier mit Ante Drazetic, Peter Reitbauer und Nicolas Galanos bei einem Spiel der jungen Wikinger 2013. (c) Privat

Yanniks Team sind nun die Falcons, die in der NAIA – National Association of Intercollegiate Athletics spielen. Als österreichischer oder sogar europäischer Quarterback einen Spot im Team zu bekommen, ist alles andere als eine alltägliche Sache. Athletische Stipendien an einer D3 Uni sind auch in der NAIA nicht erlaubt, doch der Wiener hat relativ viele akademische Scholarships bekommen.

„Generell freue ich mich schon total auf die Uni und die ganze Erfahrung, die die College-Zeit mir bereiten wird. Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie mir das ermöglichen können und setze mir das persönliche Ziel, einen hohen Notendurchschnitt zu erreichen. Nachdem ich jetzt schon zwei Jahre an einem Internat leben dürfte, glaube ich, werden die Unterschiede nicht so extrem sein wie für andere, die das erste Mal von ihren Eltern wegziehen.“ Von Heimweh scheint bei Yannik keine Spur zu sein. Trotzdem blickt er voller Vorfreude auf den 3. Juni.

Bereits beim Euro-Gold 2017 war Gruner Teil des Junioren-Nationalteams. V.l.n.r.: Christoph Henle, Thomas Aronokhale, Yannik Gruner und DL Oskar Kranich. (c) Gridiron Imports

In drei Wochen wird der frisch gebackene Highschool-Absolvent in Wien landen. Neben Zeit mit der Familie steht auch in Österreich jede Menge Football bei Yannik an, der im September 2009 seine Karriere bei den Vikings begann. Mitte August führt ihn sein weiterer Weg dann wieder über den großen Teich. „Vor dem Abenteuer Uni steht aber noch das U19 Nationalteam am Programm, worauf ich mich auch schon total freue.“ Das U19 #TeamAustria ist amtierender Europameister und tritt Ende Juli im italienischen Bologna bei der Junioren-EM an. Die Mission für dieses Tournament kann aus Rot-Weiß-Roter Sicht nur Titelverteidigung lauten, ist doch die europäische Junioren-Krone nun schon seit vier Europa-Meisterschaften fest in österreichischen Händen.

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