40 Jahre Vienna Vikings

Klein angefangen, jetzt aber heißt es: hoch hinaus. Mit Stolz können die Vienna Vikings sagen: „Uns gibt es schon 40 Jahre“. Als einer der größten und bekanntesten American-Football-Vereine Europas freut es die Wikingerinnen und Wikinger, heuer ihr 40-jähriges-Jubiläum verkünden zu dürfen.

Unter dem Motto „It’s Showtime“ gibt es ein Fest für alle. Geplant ist eine ganztägige Leistungsschau, wo alle Sektionen erneut beweisen, was es heißt, ein Viking zu sein. Zusehen sind auch ein packendes Nachwuchsspiel und ein Auftritt unserer Cheer- und Dance-Sektionen, die seit kurzem auch offiziell als Sportart anerkannt wurden. Der „Vikings Vamily Day“ am 14. Oktober bietet somit neben musikalischen Live-Acts und Mitmachstationen Unterhaltung für Groß und Klein an. Mit viel Action kommt erfahrungsgemäß auch Hunger und Durst. Begleitet wird das Spektakel mit Food und Beverage – und wie kann das auch anders sein – im amerikanischen Stil. Für das zusätzliche Abendprogramm freut sich der Verein schon auf Veteran: innen, Partner:innen, Freund:innen, Fans und auf alle, die noch ein Viking werden möchten.

Das großartige Fest soll das Publikum an die lange Geschichte der Vienna Vikings erinnern. Hinter dem Verein stecken etliche Athletinnen und Athleten, die Schweiß und Tränen für die Vienna Vikings geopfert haben und es auch weiterhin tun werden. Und das unter dem Motto „Proud to be a Viking“.

2023/10/12 09:00:00

Vorwort Gründer Thomas Aichmair

Vor 40 Jahren war ich ein junger Student, der nichts anderes außer Footballspielen wollte. Nachdem ich ein halbes Jahr vorher bei einem anderen Wiener Verein ausgestiegen war, suchte ich im Herbst 1983 ein paar Gleichgesinnte und gründete die Vienna Vikings.

Die größten Herausforderungen waren, dass ich unbedingt mit Burschen neu anfangen wollte, die vorher noch nie Football gespielt hatten und dass wir absolut keinerlei Unterstützung hatten. Weder von der Stadt Wien noch von Sponsoren. Also mussten wir alles selbst finanzieren und organisieren. Aber der Enthusiasmus war bei mir und den knapp 30 Neo-Footballern so groß, dass wir selbst unter mehr als einfachen Bedingungen ein halbwegs brauchbares Training hinbekommen haben. Speziell muss ich die Unterstützung durch Thommy Bundschuh erwähnen, der mir die gesamte Arbeit mit der Formung unserer Offense abgenommen hat. 

Aber auch so waren die Rahmenbedingungen für heutige Verhältnisse nahezu unvorstellbar: Wir hatten keinen eigenen Trainingsplatz und mussten auf Wiesen im Prater, natürlich ohne Garderoben oder Duschen, ausweichen und vor jedem „Heim“-Spiel stand ein Canossagang von einem Sportplatz zum anderen, ob wir den Platz mieten könnten. Und auch von einer Medien-Coverage konnten wir nur träumen. Wenn eine Zeitung einen Kurznotiz brachte, dann nur, damit der lästige Aichmair endlich wieder für ein paar Tage Ruhe gibt.

Nichtsdestotrotz hatten wir bereits im Frühjahr `84 eine spielbereite Mannschaft und traten zu unserem ersten Spiel gegen die Salzburg Lions an. Der amtierende österreichische Meister stutzte uns dann auch sofort auf ein richtiges Maß zusammen: 50:0; ich weiß gar nicht, ob wir überhaupt ein First Down schafften.

Ähnlich war das Ergebnis unseres zweiten Spieles zwei Wochen später gegen die Namensvetter aus Nürnberg, die Nürnberg Vikings. Allerdings schaffte in diesem Spiel Horst Obermayer das erste Touch Down unserer Vereinsgeschichte; daher war der Endstand 50:6. Und dieses Touchdown gab uns so ungeheuer viel Auftrieb, dass wir auf die Siegerstraße einbogen und in der Folge bis zum Meisterschaftsfinale 1986 gegen die Graz Giants von knapp 20 Spielen in der Zweiten und der Ersten Liga und diversen Freundschaftsspielen nur ein einziges verloren haben!
Dieser Durchmarsch ist bisher in der österreichischen Footballgeschichte einzigartig!

Damals spielten wir in den legendären pinkfarbenen Dressen, die ein erstes Markenzeichen für die Vikings wurden. Ebenso wie die körperliche Überlegenheit, die speziell im vierten Viertel die meisten Gegner überrollte und auch noch heute die Vikings auszeichnet. Ebenfalls eine herausstechende Eigenschaft der Vikings, nicht nur in Österreich, sondern auch in ganz Europa (!), ist die Professionalität der Organisation. Es gibt nur ganz wenige Sportvereine, die in einer so kurzen Zeit eine so umfangreiche Organisation auf die Beine stellen konnten.
Derzeit betreuen die Vikings an die 800 aktive Sportler:innen in 24 Units/Altersklassen. Wer hätte sich in den 1980er Jahren diese Zahlen vorstellen können und vor allem, dass in einem Football-Verein einmal fast genauso viele Mädels aktiv sind wie Burschen?  Und sogar der regierende Europameister der European League of Football gestellt wird!

Ganz besonders stolz bin ich darauf, dass es auf meine Initiative zurückzuführen ist, dass ein Verein in der AFL, der ersten Liga, verpflichtend eine Jugendmannschaft haben muss. Und dies wird seit meinen Zeiten bei den Vikings mit allem Nachdruck gepflegt und bietet ein nahezu unerschöpfliches Reservoir an hervorragend ausgebildeten jungen Nachwuchsspielern.

Alles in allem kann ich nur festhalten, dass ich wirklich stolz auf die Basis bin, die ich in den 1980er-Jahren für die Vikings gelegt habe. Dass ich aber voller Respekt den Hut ziehe vor der Leistung meiner Nachfolger, die von diesen Anfängen ausgehend einen Verein geformt haben, der in Österreich und in Europa Vorbild und Aushängeschild für unseren Sport ist!

Chapeau, meine Damen und Herren, ich halte euch die Daumen, dass die Erfolgsgeschichte der Vikings unverändert weitergeht!

I‘m PROUD TO BE A VIKING!